Pebbles Augenverletzung
oder auch: schlechter Tierarzt / guter Tierarzt
Natürlich, ein Sonntagabend. Es war ca 0.30h als ich den Schweinchen ihr "Gute-Nacht-Heu" gab.
Allgemeines gewusel, wie immer. Doch was muss ich entdecken?! Pebbles hat rechts ein komplett weißes Auge. Oh nein, Augenverletzung!
Ich nahm sie raus und versuchte zu sehen ob noch irgendwo ein Heuhalm steckt oder ob ich eine grobe Verletzung sehen kann. Nichts zu erkennen. hmmmm...
Daraufhin rief ich in der Tierklinik an und schilderte den Fall. Die Ärztin in der Klinik beruhigte mich und sagte es reicht wenn ich am nächsten Morgen komme.
Gut, ich gebe Regepithel, eine heilungsfördernde Salbe ins Auge und beobachte Pebbles noch ein wenig, ich bin mir nicht sicher ob sie Schmerzen hat. Besorgt gehe ich ins Bett.

Am nächsten morgen packe ich Pebbles ein um mit ihr zum Arzt zu fahren. Ich bin mir inzwichen sicher sie hat Schmerzen an dem Auge.
Normalerweise fahre ich mit meinen Schweinchen immer in die Klinik, da ich aber wegen meinem Hexenschuss nicht selber fahren konnte und jemanden bitten musste mich zu fahren, habe ich mich dafür entschieden in eine nähergelegene Tierarztpraxis zu fahren die ich mal empfohlen bekommen hatte.
Die Tierärztin missbrauchte Pebbles erst mal als Handpuppe und sprach mit mir als sei ich ein kleines Kind. Ich war stocksauer. Dieses Meerschweinchen ist verletzt und hat evtl Schmerzen und eine Handpuppe ist es außerdem nicht.
Das Auge wird angefärbt, "nichts zu sehen". Ich bitte die Tierärztin sich auch die Zähne anzusehen da das Problem auch von da kommen könnte wenn keine Verletzung vorhanden ist. Widerwillig macht sie das auch. Wieder "nichts zu sehen".
Ich bekomme eine antibiotische Augensalbe mit die ich mehrmals täglich im Wechsel mit der heilungsfördernden Salbe geben soll. "Warum denn ein Antibiotikum wenn keine Verletzung da ist?" "Vielleicht ist ja eine da, es war nur keine zu sehen" "Ah ja. Ok, ich möchte bitte Schmerzmittel mitnehmen" "Das braucht sie nicht, sie hat keine Schmerzen" Dafür bekomme ich eine Probe Trockenfutter mit. Na vielen Dank auch. Mit 25€ weniger im Portemonnaie und kein bisschen schlauer verlasse ich wütend die Praxis.
Zu Hause angekommen lasse ich den Tierarztbesuch nochmal revue passieren und betrachte Pebbles dabei im Gehege.
Das Auge verändert sich. Es ist nicht mehr komplett weiß, das Hornhautödem verschwindet und es kristalissiert sich ein weißer Punkt mittig auf der Pupille heraus. Der Rest des Auges wird wieder dunkel. Ich bitte erneut gefahren zu werden (diesmal jemand anderen.) Wir fahren in die Klinik in der ich gewöhnlich behandeln lasse.

In der Klinik werde ich schon empfangen mit "Ach sie haben doch letzte Nacht angerufen". Ja genau, das war ich! Ich erzähle was passiert ist und welche Medikamente ich von der Praxis bekommen habe in der ich vor ca 1 Stunde war.
Das Auge wird betrachtet. Diesmal ohne mit meinem Meerschweinchen zu spielen. Die ersten Worte der Tierärztin waren: "Das kommt von innen, ich färbe aber zur Sicherheit trotzdem nochmal an."
Das Auge wird also erneut angefärbt um nach einer Verletzung zu suchen, auch hier in der Klinik lässt sich keine finden.
Der Augeninnendruck wird überprüft. Zu hoch!
Ergebnis der Untersuchung
Pebbles hat eine innere Augenverletzung. Sowas kann durch Erschütterungen oder auch schwaches Augengewebe (erblicher Faktor!) entstehen. Es wird befürchtet das ihre Linse durch die Pupillenöffnung vorgefallen ist und von innen an der Hornhaut reibt. Daher möglicherweise der weiße Punkt. Der Abfluss der Augenflüssigkeit innerhalb des Auges ist gestört (möglicherweise durch den Linsenvorfall der evtl vorliegt und alles blockiert).
Das mit dem Linsenvorfall ist nur eine Vermutung der Ärztin da sie durch die getrübte Linse nicht richtig in das Auge sehen kann um zu erkennen was genau los ist. (Wo man nicht rein gucken kann, kann man auch nicht raus gucken. Pebbles ist also derzeit komplett blind auf dem Auge)
Die Medikamente die ich von der anderen Praxis bekommen habe soll ich nicht geben. Sie bewirken in dem Fall: rein gar nichts!
Es erfolgt also erst mal eine reine Symptombehandlung da man derzeit noch nichts genaues erkennen kann.
Ich bekomme: Augentropfen mit der Kombination Cortison/Antibiotikum (2-3 x tägl.), Augentropfen zum Senken des Augeninnendrucks (2 x tägl) und SCHMERZMITTEL (2 x tägl)!
Ich soll mich in ein paar Tagen erneut melden.
Die nächsten 2 Tage verändert sich das Auge nicht weiter. Immerhin hat Pebbles durch die Medikation aber auch keine Schmerzen mehr.
Dann fängt das Auge wieder an sich zu verändern. Langsam aber sicher schwindet der weiße Punkt auf der Pupille und das Auge bekommt wieder eine normale Farbe. Ihr Sehvermögen kehrt tatsächlich zurück. Ich bin erleichtert, die Befürchtung mit dem Linsenvorfall hat sich also nicht bewahrheitet.
Es scheint also irgendeine andere innere Verletzung gewesen zu sein. Wie und woher der weiße Punkt auf dem Auge bleibt ungeklärt.
Innerhalb der nächsten 3 Wochen wurde das Auge wieder komplett gesund!
Die erste Tierärztin hätte Pebbles also tatsächlich das Augenlicht gekostet wäre ich nicht noch woanders hingefahren. Nicht nur das sie mich mit Pebbles mit Schmerzen weggeschickt hat, nein, auch der stark erhöhte Augeninnendruck wurde nicht behandelt und hätte zur dauerhaften Erblindung geführt.
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